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Liebes Tagebuch XXI.

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Sowohl Emma der zwoten wie auch meiner schmerzenden Arm- und Rückenmuskulatur (kann mir mal jemand erklären, warum ich nach einer Velotour Muskelkater in den ARMEN habe??) gönnte ich heute einen Ruhetag. Dafür durfte die schnittige und nur rechts dezent eingedrückte Joséphine (ihr erinnert euch, der doofe Betonpfeiler unseres letzten Parkplatzes, mit dem ich zu Spitzenzeiten mehrmals täglich High-Five machte) heute mal wieder ein Fährtchen machen. Nichte 2 wünscht sich nämlich offenbar zu ihrem 5. Geburtstag im Sommer nichts mehr, als einen rosaroten Zwillings-Puppenwagen. Wer jetzt überrascht die Augen aufreisst: Ja, so hab ich auf diese Information auch reagiert, ich hätte doch schwören können, dass sie sich einen Drillings-Puppenwagen wünscht. Aber, naja, es ist nicht an mir, die Wünsche einer knapp 5Jährigen zu hinterfragen, und ich als stolze Tante werde natürlich alles dafür tun, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Schwester 2, die Mama meiner Nichten, erklärte resolut, sie sehe absolut keinen Grund dafür, diesen ominösen Zwillings-Puppenwagen neu zu kaufen, es gebe ja auch genügend Secondhand-Zwillingspuppenwagen (ich nickte ernst und unterdrückte sämtliche fiesen Bemerkungen über die Zwillingspuppenwagen-Szene), und so donnerte ich heute nun quer durchs Land, um einen gebrauchten rosa Traum als Beförderungsmöglichkeit für ein- und zweieiige Plastik-Babies zu erstehen. Abgesehen von diesem wichtigen Handel ging heute auch der Kampf mit der Gartenbewässerungs-Anlage in die nächste Runde. Ansonsten habe ich heute:

  • meinen Freund mit frischem Kaffee aus dem Bett gelockt wie einen Esel mit einem Rüebli
  • Mir ein dick mit Honig aus dem Emmental bestrichenes Schnitteli gegönnt
  • Meinem immer noch etwas zerknitterten Freund heroisch das letzte Stück Brot überlassen
  • Mit meinem Freund lange seine neuste Geschäftsidee – eine Art Lieferdienst – diskutiert
  • Innerlich ziemlich darüber gekichert, dass dabei aus seinem Mund Worte wie „ökologisch“, „Bio-Produkte“, „fairtrade“ und „Veloanhänger“ kamen
  • Kurz in der Erinnerung an unser erstes Date vor über 15 Jahren geschwelgt, als er mir als erstes unbedingt sein Auto vorführen wollte & meinen Kommentar „oh, es ist blau!“ stirnrunzelnd zur Kenntnis nahm
  • Mit ihm schon mal die wichtige Frage geklärt, welchen Kuchen er potentiellen Kunden seines potentiellen Geschäftsmodells, die ihr potentielles Abo verlängern, als Goodie liefern könnte
  • Mir zum ersten Mal seit… was weiss ich wieder ein Paar richtige Schuhe angezogen
  • Eine wunderhübsche Karte von meinem Patenmädchen (Nichte 1) im Briefkasten gefunden
  • Vor der Abfahrt Richtung Zwillingspuppenwagen noch kurz den Garten wässern wollen
  • Den Kampf gegen die Bewässerungsanlage klar verloren
  • Leise schimpfend 5 Giesskannen voll Wasser in den Garten getragen
  • Dabei mit meinen guten Schuhen Teile der Wohnung und den Sitzplatz mit nasser Erde eingesaut
  • Schliesslich die Sonnenbrille montiert und Google Maps gestartet
  • Mit Joséphine auf die Autobahn gebrettert
  • Mit 120 Sachen auf der Überholspur der A1 stirnrunzelnd die Anweisungen von Google Maps, nun links abzubiegen, zur Kenntnis genommen
  • Kurz nach links auf die Gegenspur geschielt und mich dann doch gegen diesen Befehl entschieden
  • In einer mir unbekannten Ortschaft die Nerven der hinter mir fahrenden Automobilisten durch stets leicht verzögerte Spurwechsel ziemlich geschlissen
  • Darauf gehofft, dass mich mein Solothurner-Kennzeichen für sämtliche bescheuerten Manöver hinreichend entschuldigt
  • Mir überlegt, dass ein „Sozialpädagogin am Steuer“-Aufkleber manchmal irgendwie hilfreich wäre
  • Die Adresse tatsächlich fast auf Anhieb gefunden
  • Von einer älteren Dame mit Corona-Abstand ein wunderhübsches Exemplar der Gattung der Zwillingspuppenwägen ausgehändigt bekommen
  • Beim Versuch, meinen Parkplatz zu verlassen, um ein Haar den rechten Seitenspiegel abgeschrammt
  • Parkhäuser wieder einmal verflucht
  • Auf der gesamten Heimreise gerätselt, wann genau die normalen Puppenwägen bei der Gruppe der hippen 4Jährigen von heute wohl so unglaublich out geworden sind
  • Zu Hause den rosafarbenen Traum auf den Gartensitzplatz gehievt
  • Erleichtert festgestellt, dass mein Freund in meiner Abwesenheit die komplett zugemüllte und mikrobiologisch bereits höchst aktive Küche sowie weite Teile der restlichen Wohnung grundgereinigt hatte
  • Ein Blech voller Toast Hawaii für meinen Freund und Wallisser Toast für mich parat gemacht
  • Den Hinweis aus dem Internet „mach doch noch ein Ei drauf“ für genial befunden und mit der mir eigenen Cleverness entschieden, ein Loch in die Käsescheibe zu schneiden, damit das Ei nicht rausläuft
  • In weniger als einer Sekunde festgestellt, dass dieses ausgefeilte Konzept leider doch nicht funktioniert
  • Just als das Blech im Ofen war, gehört, dass mein Freund von seinem Chef angerufen wird und umgehend (und komplett ungeplant) bei der Arbeit aufkreuzen muss
  • Betreffenden Chef mit üblen Verwünschungen bedacht
  • Zwangsläufig alleine gegessen
  • Versucht, mich über die neuste Pressekonferenz des Bundesrates zu informieren
  • Beobachtet, wie im Familychat die Entscheidungen diskutiert wurden und darob wieder mal Bauklötze gestaunt
  • Den Kampf mit der Wasserpumpe und dem Gartenschlauch wieder aufgenommen
  • Die Hersteller der Gardena-Brausen unschön verflucht – jetzt mal ernsthaft: Es kann doch nicht sein, dass man diese Brausen nicht reinigen kann. Wer entwickelt ein solches Produkt?! Ich kaufe doch nicht jedes Jahr ne neue Brause, weil die „alte“ verstopft ist. Was ist das für ein Konzept?!
  • Irgendwann die Brause wieder in einen Zustand versetzt, in der sie tatsächlich Wasser befördern konnte
  • Den Garten nochmals gewässert
  • Den Wetterbericht etwas besorgt zur Kenntnis genommen – es hat jetzt hier seit vielen Wochen nicht mehr geregnet, und es sieht nicht danach aus, als ob das in nächster Zeit ändern würde
  • Festgestellt, dass der merkwürdige Ausschlag auf meinen Händen nun doch nicht von selbst verschwindet
  • Angefangen, die Sondersendung zum Thema Corona zu schauen
  • Nach wenigen Minuten den Fernseher wieder ausgemacht
  • Mir stattdessen lieber ein Bierchen gegönnt
  • Den Familychat mit Gedanken zu verschiedenen Cheesecake-Rezepten komplett gesprengt

Bis morgen!

Dein Änni

 

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Wunderhübsch, nicht?
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Die Freesie blüht!
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Der Garten so.
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Die „Grünfläche“ so.
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Hurra, Akalei!
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Die Tulpen so.
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Soviel zum Thema „es ist echt trocken“.
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Ein Königreich für seine Gedanken. Ich tippe ja auf „habt ihr jetzt komplett den Verstand verloren?!?!“
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In meinem Kopf war die Idee SO GUT!!
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Toast Hawaii für vegetarische Käse-Ananas-Kritiker*innen
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Ich bin SO kurz davor, denen bei Gardena mal so richtig die Meinung zu geigen.
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Juckt fast noch hässlicher, als es aussieht.

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