Der heutige Tag stand im Zeichen meines #BackenAgainstTheCoronaKoller Projekts. Es stellte sich heraus, dass ich einiges nicht bedacht hatte – z.B., dass ich die Anwärter*innen auf Backwaren besser weit im Voraus dazu auffordere, mir ihre Adressen mitzuteilen. Wie dem auch sei, heute hab ich
- festgestellt, dass mein Freund kommentarlos das letzte Brot verspeist hatte
- Zum millionstenmal diese Woche den Wassertank unserer Kaffeemaschine aufgefüllt – was hatten wir uns bei dieser Anschaffung nur gedacht?! „5dl Wassertank, ok, cool“?!
- mir ins Gedächtnis gerufen, dass vor ewigen Zeiten, als ich noch nicht jeden Tag zu Hause verbracht hatte, sogar der Trester geschimmelt hat
- Von einem Schüler einen, wie soll ich sagen, doch ziemlich verstörenden Rap zugeschickt bekommen & lange darüber nachgedacht, wie ich da wohl pädagogisch korrekt darauf reagieren soll
- Schliesslich die Formulierung „toll, dass du so kreativ bist! Ich hab ja leider von Hiphop keine Ahnung…“ gewählt
- Mich innerlich zu dieser diplomatischen Höchstleistung beglückwünscht und zufrieden mein Müesli gemampft
- Von einem anderen Schüler erfahren, dass er „Sachen gegessen“ hat und innerlich aufgeatmet, als weiter unten die Rede von Bohnen war
- Einen Hefeteig zubereitet und ihn etwa dreimal so lange aufgehen lassen wie sonst (genau, ich hab jetzt ja Zeit, „die Hefe arbeiten zu lassen“…)
- Den Garten gewässert
- Mikesch gestreichelt
- Schon mal in Gedanken die Zimtschnecken-Ausliefertour vorbereitet
- Dabei vergeblich die Adresse von zwei Damen zu erhalten versucht
- Die Zimtschnecken schliesslich bisschen zu lange gebacken
- Meine Sportsocken montiert und Emma die zwote mit einer ausgeklügelten Zimtschnecken-Transport-Vorrichtung und einer Wasserflasche beladen
- Voller Motivation Richtung Norden geradelt und wieder einmal über die Steigung innerhalb des Kaffs gestaunt
- Ausser Puste das erste Milchkästli mit Gebäck gefüllt
- Kurz aufs Handy geschielt – keine neuen Nachrichten, ergo beschlossen, dass die beiden Damen halt leer ausgehen
- Zurück ins Dorfzentrum gesaust
- Dort kurz angehalten und vorsichtshalber die Messenger-App doch noch geöffnet
- Festgestellt, dass eine der beiden Damen sich schon längst mit ihrer Adresse gemeldet hatte – offenbar hab ich was ausgeschaltet in den Einstellungen, so dass es neue Nachrichten nur anzeigt, wenn ich die App öffne
- Innerlich bisschen geflucht
- Exakt den selben Weg nochmals zurück gelegt – hab ich die Steigung schon erwähnt?…
- Dann rechts abgebogen und auf einen doch beachtlichen Hügel zugesteuert
- Den Hügel bereits nach wenigen Metern sehr verflucht
- Schnaufend, japsend und keuchend Meter um Meter zurückgelegt
- Versucht, die brennenden Oberschenkel auszublenden, indem ich mir ausmalte, wie unfassbar knackig meine diesjährige Bikini-Figur wohl werden würde
- Oben auf dem Hügel mit letzter Kraft angehalten
- Von einem fies grinsenden Velofahrer überholt worden, der wohl schon ein ganzes Weilchen hinter mir feststeckte (die Strasse ist schmal)
- Nach Luft schnappend einen tiefen Schluck aus meiner Wasserflasche getrunken und mich dabei komplett eingesaut
- Den Weg hinunter ins Nachbardorf elegant hinuntergesaust
- Die Adresse tatsächlich auf Anhieb gefunden
- Unerwartet einen hübschen Gutschein für ein Post-Corona-Kaffeekränzchen erhalten
- Kurz auf Google Maps gespickt und voller Vertrauen südwärts gebraust
- Mich in der nächsten halben Stunde etwa 5mal verfahren
- Irgendwann an einer Schnellstrasse gestrandet und meinen miesen Orientierungssinn unschön verflucht
- Kurz an die erste und einzige Velotour gedacht, die ich mit meinem Freund je gemacht hab (vor ca. 15 Jahren) – zusammengefasst: Wir hatten uns etwa 10mal komplett verfahren & als wir endlich an unserem Ziel (Sempach) angekommen waren, stiegen wir vom Velo, legten uns auf den Rasen und schliefen augenblicklich ein – etwa 2 Stunden später beschloss ich dann, den Heimweg mit dem Zug zu machen
- Einen Waldweg entdeckt und schliesslich an der Aare auf meiner Vor-Corona-Joggingstrecke gelandet
- Gut gelaunt links abgebogen
- Irgendwann gemerkt, dass ich den geplanten Weg nicht nehmen kann, da Fahrverbot
- Sorglos weitergefahren
- Mich über die schöne Landschaft und die mangelnde Steigung gefreut
- Auf einer Brücke angehalten, um ein Foto zu machen und dabei unter den spöttischen Blicken zweier Spaziergänger versehentlich die Transportbox zu Boden gepfeffert
- Mich gefreut, dass sie abgesehen von paar Kratzern ganz blieb und nicht mal aufging
- Nach paar Kilometer an EXAKT der selben Stelle wieder vorbeigekommen – ich war offenbar im Kreis rum gefahren
- Mich darüber doch ziemlich amüsiert
- Schliesslich die letzten Zimtschnecken ausgeliefert
- Nach Hause gefahren
- Dort als Belohnung für meine krassen sportlichen Leistungen 3 Zimtschnecken nacheinander verputzt
- Den vermüllten Gartensitzplatz aufgeräumt und geputzt – naja, zumindest auf einer Seite des Hauses
- Dabei etwas gefunden, was vor ein paar Monaten wahrscheinlich ein adventlicher Türschmuck war
- Mich wieder einmal darüber geärgert, dass ich mit Ranunkeln einfach kein Glück hab – keine Ahnung, ob ich sie nun ersäuft hab oder vertrocknen liess
- Eine Mitteilung meiner Coiffeuse erhalten, in der sie fragt, ob ich mir den Haaransatz selbst färben will
- Mich sehr darum bedauert, dass mein Coiffeurtermin morgen nicht stattfinden wird
Bis morgen!
Dein Änni















2 Kommentare
Lisa
5. April 2020 bei 02:57Ich habe deinen blog entdeckt und ich liebe ihn jetzt schon!!
Änni
8. April 2020 bei 22:37Das freut mich natürlich sehr!