Die zweite Woche „Homeoffice“ hat begonnen. Da ich weiterhin darauf warte, dass die IT uns eine Plattform mit der Möglichkeit zu Video-Chat bastelt, sind E-Mails und Telefonate momentan die einzige Form von Kontakt zu „meinen“ Kids und Teens und deren Eltern (und, seien wir ehrlich, sowohl meine Schüler*innen wie auch ich stehen unter dem Strich nicht aufs Telefonieren – ja, ich hab mir meine Klientel gut ausgesucht!). Ob du es glaubst oder nicht: Ich vermisse meine Kids und Teens mittlerweile wirklich sehr. Für einen reinen Bürojob bin ich dagegen klar nicht gemacht. Aber was hilft es schon, zu jammern, die aktuellen Umstände sind für alle mehr oder weniger schwer, und ich sollte mich, so verglichen mit anderen Berufsgruppen, Lebens-, Wohnsituationen und gesundheitlichen Voraussetzungen, echt nicht beklagen.
Jedenfalls: Heute hab ich
- Passend zum Tages-Thema schon mal meine Donuts-Socken montiert
- Meinen Kaffee in Ermangelung von Milch halt mit Kaffeerahm getrunken & das sofort bereut
- Festgestellt, dass mein Freund meine Morgenmuffeligkeit deutlich schlechter erträgt als meine Arbeitskolleg*innen („Oh Gott, VERZEIHUNG, dass ich es gewagt habe, das Wort an dich zu richten!“ – zu seiner Verteidigung: Der Grinch ist ein kleiner, süsser Charmeur im Vergleich zu mir am Morgen)
- Mich riesig über die diversen Botschaften meiner Schüler*innen und deren Eltern gefreut
- Wieder einmal das Vorurteil „Autist*innen verstehen keine Ironie“ wiederlegt bekommen
- Beim Lesen des Corona-Tagebuchs eines Schülers so laut und so lange gelacht, dass mein Freund erstaunt fragen kam, was denn los sei
- Nebst vielen Scherzen und lustigen Fotos auch Zeilen schlichter Angst vor der Zukunft gelesen und ziemlich schlucken müssen
- Eine umfassende Planung der Mahlzeiten für nächste Woche getätigt
- Eine noch viel umfassendere Einkaufsliste geschrieben
- Anhand des Umfangs der Liste die knapp 500m zum nächsten Supermarkt tatsächlich mit dem Auto zurückgelegt – Die Ladekapazität von Emma der zwoten ist nun mal beschränkt
- Tatsächlich alle Lebensmittel gekriegt, die auf der Liste standen – ja, 1kg Mehl und 1 Würfel Hefe waren auch dabei!
- Bei der Milch lange gerechnet und schliesslich 4l einkpackt – ob das wohl für 7 Tage reicht?! – ich halte euch auf dem Laufenden!!
- Mich mit vollem Einkaufswagen irgendwie als Hamsterer gefühlt – aber hey, wir sind jetzt beide ganztägig zu Hause und mit gesundem Appetit gesegnet
- Zu Hause erstmal einen Hefeteig gebastelt
- Während er aufging noch bisschen gearbeitet
- Danach das Projekt „Donuts“ gestartet: Festgestellt, dass die chinesische Reisschale und das Tee-Ei als Ausstecher der Donut-Form einigermassen nahe kommen
- Festgestellt, dass „fritieren“ Unmengen Öl braucht (WER HÄTTE DAS GEDACHT!!)
- Mich bisschen geschämt, dass ich so verschwenderisch mit Lebensmitteln umgehe – p.s.: Laut dem Internet kann man das Öl nach dem Frittieren filtrieren & problemlos ein zweites Mal verwenden
- Die Donuts bei ca. 140ºC frittiert (ja, überall steht was von 180ºC, aber so heiss wird das Öl bei mir im Topf gar nicht), und festgestellt, dass 30 Sekunden pro Seite längstens genug sind (vergesst das mit „2 Minuten pro Seite!!“)
- Beim Glasieren der Donuts ziemlich gescheitert
- Dann erstmal alle Verbrennungen an meinen Händen versorgt (keine Angst, alles im üblichen Rahmen…)
- Festgestellt, dass wir 2 unmöglich all diese Donuts essen können – WER HÄTTE DAS GEDACHT!!
- Spontan das Internet befragt, wer in der näheren Umgebung Lust auf Donuts hat und doch immerhin zwei Haushalte gefunden
- Mit Emma der zwoten die erste Donut-Ladung ausgeliefert
- Den mittlerweile eingetrudelten Sonnenuntergang für so schön befunden, dass ich eine kleine Extra-Velotour einbaute
- Auf dem Weg ins Oberdorf festgestellt, dass Merlinskaff deutlich mehr Höhenmeter aufweist als allgemein angenommen
- Keuchend und mit quietschenden Reifen auch die zweite Ladung Donuts abgeliefert
- Eine weitere Ladung Wäsche gewaschen – so sehr die Schmutzwäsche im Bereich „Kleidung“ weniger wird, so sehr wächst sie im Bereich „Küchentücher, Abwaschlappen und Frotteewäsche“
- Mir von meinem Freund ein Müesli zubereiten lassen (und nach dem ersten Löffel innerlich entschieden, dass ich es fortan wieder selbst zubereite, aber pscht, sagt ihm das bloss nicht!)
- Zeit auf Social Media verbraten
- Eine weitere Donut-Bestellung aufgenommen
- Mir ein Glas Wein gegönnt
Bis morgen!
Dein Änni

Auch im Homeoffice soll man ja auf eine gepflegte Erscheinung achten – thematisch passende Socken z.B. machen DEN Unterschied!

Chinesische Reisschale und Tee-Ei in ungewohnter Kooperation.

Holla die Waldfee!

Bisschen unförmig, aber lecker.

Ok, das Glasieren hab ich verkackt. Oh. Und wer soll die alle essen?!?!

Prächtiger Sonnenuntergang, prächtiges Brückenland, prächtiger Donut-Transport.
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