Hobbies/ Garten

Liebes Tagebuch [beliebige römische Zahl] (wer zählt hier schon mit, ernsthaft?!)

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Ewig ist es her, seit ich dir Zeit gewidmet habe. SORRY! Aber es läuft halt so viel anderes… mein Verein www.diebuntefilmcrew.ch hält mich auf Trab. Im August gehts los!! In den letzten Monaten haben wir nicht nur die nötigen Gelder aufgetrieben, auch unser Verein ist gewachsen. Diverse Werbe-Aktionen haben dazu geführt, dass wir nun tatsächlich 6 Jugendliche haben, die bei meiner Filmcrew mitmachen! 

Aber zurück zum heutigen Tag. Nachdem mich der zweite Schuss Moderna knapp 3 Tage flach gelegt hatte, war ich heute Morgen endlich wieder halbwegs fit, als mein Herzblatt mich aus meinem süssen Schlummer rüttelte: „Probefahren!! Ford [irgendwas], in Bern!! Kommst du mit?!“ Dazu muss man folgendes wissen: Joséphine, unser zart eingedellter silbriger Flitzer, kommt offensichtlich nur durch die anstehende Prüfung bei der Motorfahrzeugkontrolle, wenn sie Reparaturen im Wert zwischen [Fantasiebetrag 1] bis [Fantasiebetrag 2] (je nach Fachperson) über sich ergehen lässt. Schweren Herzens musste ich einsehen, dass dies angesichts des Werts von Joséphine nun wirklich nicht lohnt. Und so kam es, dass mein Freund seit Tagen die ganze Schweiz zu Testfahrten von irgendwelchen Automobilen abklappert. Er war diese Woche schon in St. Gallen und in Basel – warum also nicht auch nach Bern pilgern?! Allerdings, so verlockend es auch schien, ohne Klimaanlage bei kuschligen 33 Grad quer durch die Deutschschweiz zu brettern, um in irgendeinem anderen Auto herumzufahren und danach wieder quer durch die Deutschschweiz zurück zu brettern, ich entschied mich dann doch dagegen. „Na gut“, die Euphorie meines Freundes schien kein bisschen zu schrumpfen, wie immer, wenn es um Autos geht, „dann geh ich halt alleine!“ Ich versank wieder in süssem Schlummer, so süss, dass ich offensichtlich meinen Wecker nicht hörte. Heiliger Bimbam!! Gegen 11 brach ich schliesslich überstürzt Richtung Wochenmarkt auf. Dort ergatterte ich die letzten Reste frischer Antipasti, eine Menge frisches Bio-Gemüse, ein paar Salat-Setzlinge und an einem Fischstand schliesslich noch komplett ungeplant fix fertige „Fischknusperli“. Wieder zu Hause musste ich mir zuerst die Küche zur Brust nehmen, bis sie schliesslich in einem Zustand war, in dem ich kochen konnte. Ich erntete den ersten Kopfsalat aus dem Garten, und als mein Freund schliesslich nicht minder euphorisch zu Hause eintraf, einen Kaufvertrag für einen Ford [irgendwas] in der Tasche, gönnten wir uns eine Wagenladung selbstgemachter Kartoffel- und Süsskartoffelfrittes, Fischknusperli, einen herrlichen Sommersalat und jede Menge Sauerrahm-Schnittlauch-Dip. 

Ansonsten habe ich heute:

  • ziemlich viel Zeit auf der Terrasse vergammelt
  • Mich irgendwann daran erinnert, dass gestern die Pumpe des Regenwassertanks mal wieder den Geist aufgegeben hat
  • flugs die Instandsetzung der Pumpe in Angriff genommen 
  • Dabei festgestellt, dass die Pumpe komplett mit Algen verstopft ist
  • Meinen Freund geholt, damit er mir beim Heraussschrauben des Filters hilft
  • Ob seiner Hilfsmittel (eine Aufschraubhilfe von pro Infirmis und ein Hammer) gestaunt
  • Schliesslich mit seiner Hilfe den komplett verschlammten Filter rausgeschraubt und, so gut es ging, gereinigt
  • Im Anschluss alles wieder zusammengeschraubt & die Pumpe gestartet 
  • Laut und unschön geflucht, als zuerst die Brause durch den Druck davonflog und schließlich auch noch der Schlauch eine Eigenleben entwickelte – ich wurde von Kopf bis Fuss mit grünem Algen-Wasser eingesaut
  • Mir wieder mal gesagt, dass ich durch die Unterhaltung, die ich meinen Nachbarn biete, eigentlich ja gemeinnützige Arbeit verrichte
  • Festgestellt, dass die Brause ihre Flugerfahrung schlecht weggesteckt hatte & an relevanten Stellen gebrochen war
  • Mir ausgemalt, dass ich nun das ganze Wochenende meinen Garten nicht vernünftig wässern kann
  • Kurz auf die Uhr geschielt: Es war 16:50
  • Die Öffnungzeiten der Gartencenter in der Nähe gecheckt
  • Festgestellt, dass nur genau EINES bis um 18 Uhr offen hat – natürlich das, welches am weitesten entfernt ist
  • die Tatsache verflucht, dass mein Freund mittlerweile mit Joséphine zur Arbeit gefahren war
  • im Bad zumindest mein Gesicht vom grünen Schlamm befreit
  • Mit Blick auf die SBB-App festgestellt, dass gerade der letzte Bus weggefahren war, der mich rechtzeitig Richtung Gartencenter gebracht hätte
  • Beschlossen, dass es mit dem Velo noch reichen könnte
  • Ziemlich genau um 17 Uhr – nach wie vor komplett eingesaut – mit dem Velo Richtung Aarau gebrettert
  • Um 17:15 den Bahnhof erreicht
  • Um 17:20 festgestellt, dass ich den falschen Veloweg eingeschlagen hatte 
  • Geflucht
  • Gewendet
  • Gegen 17:25 auf dem richtigen Veloweg Google Maps gestartet
  • Geradelt, geradelt, geradelt
  • Gegen 17:30 eine solide Vollbremsung hingelegt – die radelnde Dame, die ich gerade links überholte, hatte spontan entschieden, links abzubiegen
  • Mir dazu gratuliert, dass sowohl die Bremsen meines Velos wie auch meine Reflexe offensichtlich funktionieren
  • Geradelt, geradelt, geradelt
  • Geschwitzt (hab ich die 33 Grad schon erwähnt?!)
  • Gegen 17:40 in weiter Ferne das Gartencenter entdeckt
  • Um 17:43 komplett ausser Puste und durchgeschwitzt mit quietschenden Reifen vor dem Center parkiert
  • Reingerannt
  • Mit 2 Brausen (man lernt ja dazu) und einer Cola an die Kasse gehetzt
  • 17:49 völlig fertig & wieder draussen die Cola geext
  • Mich kurz daran erinnert, dass ich ja eigentlich 4 Wochen lang nur noch Wasser trinken wollte
  • Langsam wieder heimwärts geradelt
  • Auf einer Bank am Waldrand ein Päuschen eingelegt und paar Zigaretten geraucht
  • Dabei festgestellt, dass ich wirklich von Kopf bis Fuss komplett eingesaut bin
  • Schliesslich den restlichen Heimweg in Angriff genommen 
  • Unterwegs von einer landwirtschaftlichen Bewässerungsanlage eine Dusche verabreicht bekommen
  • Kurz überlegt, ob ich anhalten soll & mir den ganzen Algen-Dreck komplett abspülen lassen soll
  • Mich angesichts des Publikums (Spaziergänger, Velofahrer*innen) dagegen entschieden
  • Zu Hause den „nur noch Wasser“- Vorsatz mit einem kühlen Bier definitiv begraben 
  • An den Rosen herumgeschnibbelt, den Salatsetzling gesetzt und die ersten Himbeeren geerntet
  • Die neue Brause anmontiert und den Garten gewässert like a God

 

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Das Werkzeug der Profis.

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Die Brause nach der Flugerfahrung.

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Dafür radelt man doch gerne 20km.

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Der Gartensitzplatz so. Nicht im Bild: Die Gartenparty der Nachbarn.

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Der Gemüsegarten will nicht so recht dieses Jahr… die Schnecken sind aggro wie noch nie. Nun ja. Salat und Himbeeren konnte ich immerhin schon ernten.

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Der Kräutergarten so.

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Die Lieblingsrose so.

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Auch hübsch.

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Finally.

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